Gerade jetzt ist es wichtig sichtbar zu bleiben. Und eine der besten Möglichkeiten bieten eigene Videos. Technisch geht´s relativ einfach, aber viele wagen nicht den Schritt. Ich habe ein paar Tipps zusammengetragen, die dir helfen sollen, deine "Komfortzone" zu verlassen!

STEP BY STEP angehen
SICH SELBST mögen
TECHNIK checken
  1. Meine Empfehlung vorweg: Geh es „Schritt für Schritt“ an. Nicht gleich eine Botschaft aufnehmen und ins Netz stellen, sondern erst einmal „Trockentraining“ machen und das „Mindset einrichten“. Dazu gehört zum Beispiel:

  2.  „Sich selbst kennen lernen und mögen“. Klingt eigenartig, aber es gibt genug Menschen, die ihre Stimme nicht hören können und auch mit ihren eignen Bildern haben. Es kostet mitunter etwas Überwindung, zu sich selbst zu stehen, und dieses Unbehagen ist auch eine Ursache dafür, warum viele es nicht angeht. Ich sag mal: wenn die Botschaft da ist, wenn man spürt: da will mir jemand etwas Wichtiges sagen, dann ist alles andere sekundär.

  3. Wie wäre denn dein „Outfit“? Hast du eine Vorstellung davon, was du anziehst? Es sollte zu dir, deiner Marke und deiner Profession passen. Es sollte auch in den Farben zu deinem Typ und deiner Marke passen. Weniger ist mehr, es sollte harmonisch wirken und den Eindruck von Frische und Aktivität erwecken. Wir sind „im Tun“ und nicht bei einer Abendveranstaltung.

  4. Frage:Wo könnte denn ein guter, ein ausgezeichneter Ort für deinen „Aufsager“ sein? Gibt es da genug Licht (oder die Möglichkeit dafür)? Hast du einen ruhigen Hintergrund, vielleicht sogar mit Logo oder Rollup?

  5. Hast du fürs Erste die notwendige Technik? Z.B. ein Ansteckmikro, denn das Mikro deines Smartphone schafft die Distanz kaum. Auch die notwendige Beleuchtung muss bedacht sein. Dein Gesicht sollte heller als der Hintergrund sein! Dazu gibt’s Tipps auf meiner Instagram-Seite.

TROCKENTRAINING
ÜBEN
FEEDBACK einholen

  • Was sind gute Möglichkeiten, eine Videobotschaft schon mal im Kleinen zu erproben? Z.B. kannst du statt eines E-Mails eine kleine Videobotschaft an die Freundin senden. Die muss nicht lang sein,  ein Gedanke oder noch besser: eine kleine Geschichte („Tratsch“) tut´s leicht. Geschichten haben den Vorteil, dass man meist sehr gut weiß, wie man sie erzählt.

  • Auch für berufliche Botschaft: Kurze Statements! Fang mal mit 30, 40 Sekunden an. Das ist eine sehr gute Übung: es zwingt dich, die Botschaft „auf den Punkt zu bringen“ und dem Ganzen eine klare Struktur zu geben: was will ich sagen und wie versteht es mein*e Empfänger*in am besten?

  • Feedback einholen: Probesendung machen und eine*r erfahrenen Kolleg*in zur Verbesserung schicken. Es gibt auch professionelle Feedbacker – zB Bertram Wolf.

  • Üben, üben, üben – und damit Sicherheit gewinnen. Auch vor „realem“ Publikum üben und Schritt für Schritt den Zuschauerkreis erweitern.

  • Übungstipp: Beim Waldspaziergang oder ähnlichen Gelegenheiten, bei denen man keine Zuhörer hat:  aus dem Stegreif einen Gedanken entwickeln und präsentieren. Dauer ca. 10 – 15 min und einfach „drauflosreden“, egal, was rauskommt. Das gibt einem im Lauf der Zeit die Sicherheit, dass einem „immer was einfällt“.

WAS IST DIE BOTSCHAFT?
IST SIE FÜR ANDERE RELEVANT?
GIBT DEM VORTRAG STRUKTUR!
  • Was willst du wirklich sagen? Was ist die Botschaft? Der Rest ergibt sich mit entsprechender Logik fast von alleine!

  • Wissen, wie man „Schluss macht“ – wenn man weiß, was am Ende in den Köpfen der Zuhörer*innen hängen bleiben soll, ist das „die halbe Miete“. Das kann ein guter Tipp sein, das kann eine Aufforderung an dein Publikum sein. Es gibt dir eine sehr gute Orientierung und hilft dir, den Faden nicht zu verlieren. Dazu solltest du den Schlussappell auch konkret formuliert haben.

  • Bedenke wohl die erste Zeile– diese Empfehlung (eines der größten deutschen Dichter - JWvGoethe) gilt gerade jetzt im „Wisch&Weg – Zeitalter“. Die ersten drei Sekunden sind entscheidend. Es muss dir sofort gelingen, dein Publikum zu interessieren.

  • Deshalb das Publikum abholen: was sind ihre Sorgen, Nöte, Ängste und auch Hoffnungen? Ist deine Geschichte für deine potentiellen Zuhörer*innen relevant, Interessant oder unterhaltsam? Was gibt deiner Aussage Bedeutung? Was macht sie für deine Zielgruppe wichtig?

  • Struktur geben: was sind die drei wichtigsten Punkte am Weg zur Botschaft?

  • Alte „Indianerweisheit“: wie sagt´s der Häuptling seinen Stammesmitgliedern? Erst sagt er ihnen, was er zu sagen hat – dann sagt er´s ihnen – und am Ende sagt er ihnen, was er gesagt hat.

  • Storytelling wirkt! Beispielhafte Geschichten machen auch trockene Themen lebendig. Menschen lieben Geschichten.

  • Denk dran: gesprochene Sprache muss einfacher sein als geschriebene Sprache. Wenn du deinen Text vorher aufschreibst, dann lese ihn dir laut vor. Dann spürst du, obs funktioniert. Verwende eine bildhafte Sprache!



HALTUNG UND BEZIEHUNG
ZUM INHALT UND ZUM PUBLIKUM
MEINEN, WAS MAN SAGT
  • Innere Haltung ist für den Erfolg entscheidend. Was ist deine „innere Haltung“ zu diesem Statement? Willst du wirklich deinem Gegenüber etwas mitteilen? Also: hast du was zu sagen? Was ist dein Motiv? Was „beseelt“ dich? Das spürt man. Tipp: „Meinen, was man sagt“
    Und wenn du zwischendurch auch was von dir „einstreust“, wirst du „als Mensch“ und nicht als „Redemaschine“ wahrgenommen.

  • Auch die richtige Haltung gegenüber dem Publikum kann dir helfen. Angst ist ein schlechter Ratgeber, Bilder wie „ich umarme sie“ können dich in eine gute Stimmung bringen. Auch das „Ich hab euch lieb“ kann eine gute Einstellung sein.

  • Spüre den Boden unter den Füßen – er trägt dich sicher! Richte dich innerlich auf (wie wenn du an einem Faden nach oben gezogen wirst) – das gibt dir Kraft in der Stimme und Sicherheit.

  • Stelle bewusst eine Beziehung zu deinem Publikum her, auch wenn niemand „da ist“. Denke an die eine oder den einen, der dir besonders gewogen ist und dich liebt.
    Lass deine Zuhörer*innen wissen, dass sie dir wichtig sind und dass du dein Statement genau für sie gemacht hast.
    Übungstipp Tennisball: du kannst in der Vorbereitung einen wichtigen Satz sagen – und dabei einen Tennisball in Richtung des gedachten Publikums werfen. Deine Sätze sollen „treffen“ wie der Tennisball dein Publikum.

  • Lass dir Zeit und setze Pausen!  Du kennst die Geschichte, aber deine Zuhörer*innen brauchen Zeit, das Gesagte zu verstehen.

  • Was ist wichtig? Was ist unwichtig? Unterschiede machen.

  • Abwechslung: mal schneller, mal langsamer, mal lauter mal leise.

  • Trau dich, aus dir „heraus zu gehen“: mal etwas mit Nachdruck und Überzeugung sagen, Freude zeigen, Humor spüren lassen.

  • Bleib stringent!
    Aber hin und wieder ein „Extempore“ ist wie das "Salz in der Suppe" - und macht dich sympathisch.